In einem Osteuropa-Kochbuch (welche Assoziationen weckt das in euch?) habe ich ein ziemlich gutes Rezept für blini gefunden. Die Autorin Silvena Rowe stammt aus Bulgarien und hat ihre erprobten Rezepte in "Kulinarisches Osteuropa" zusammengefasst. Ich habe mir dieses Buch schon vor meinem Studium zugelegt, und dieses tolle Rezept für blini durften auch schon mehrere meiner Freunde probieren und befanden es für gut.
Übrigens heißt es nicht Blinis (auch wenn das ein gewisser ukrainischer Boxer in einer gewissen Milchschnitte-Werbung sagt). Blini ist schon die Mehrzahl, es ist wie bei Pancakes - man isst im Normalfall nicht einen, sondern mehrere. ;)
Das Besondere an diesem Rezept ist Sauerrahm. Meine blini, die ich nach diesem Rezept zubereite, sehen exakt so aus wie auf den Bildern im Kochbuch, und es liegt am Sauerrahm. Man nimmt nicht viel, aber dadurch werden sie irgendwie locker und fluffig. Ich habe auch schon blini gegessen, die aussahen wie französische Crepes o_Ô Meine blini gehen eher in die Richtung amerikanischer pancakes ;)
Silvena Rowe empfiehlt in ihrem Kochbuch, die blini in geklärter Butter und nicht in Öl anzubraten. Ich kann nur sagen: sie hat Recht. Beim letzten Mal hatte ich keinen Butterschmalz mehr (mein Ersatz für geklärte Butter) und habe die Butter so benutzt, was zu keinem guten Ergebnis führte. In Öl werden sie zu schwer. Außerdem sollte man blini sofort, wenn sie noch warm sind, genießen. (Bei mir sind die sowieso immer ganz schnell weg :] )
Ich bestreiche meine blini immer mit Marmelade. Ihr könnt sie aber auch herzhaft, zum Beispiel mit Lachs, belegen.
Die Angaben im Rezept beziehen sich auf 20-30 blini. Meiner Erfahrung nach reicht das für zwei Personen. Ich ersetze die frische Hefe durch getrocknete Backhefe in Tütchen, weil ich soo viel davon überhaupt nicht brauche und mir die frische immer kaputt geht ;)
Ich werde jetzt einfach nur noch Silvena Rowe zitieren, die Rezepte sind so gut geschrieben, dass sie keiner weiteren Erklärung mehr bedürfen:
Ergibt 20 - 30 Stück(je nach Größe)
- 160 g Weizenmehl Type 405
- 160 ml lauwarme Milch
- 10 g feiner Zucker
- 1 TL Salz
- 2 Eier, getrennt
- 10 g frische Hefe [oder getrocknete Hefe]
- 1 EL Sauerrahm
- 100 g geklärte Butter [oder eben Butterschmalz]
Das Mehl in eine große Rührschüssel sieben. In die Mitte eine Mulde drücken.
Zucker und Salz mit der Milch gut vermischen. Eigelbe und Hefe einrühren, bis sich alle Zutaten aufgelöst haben. Die Flüssigkeit in die Mulde im Mehl geben und dann alles langsam zu einem glatten, cremigen Teig verarbeiten. Zugedeckt an einem warmen Ort ca. 1 bis 2 Stunden stehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
Den Sauerrahm in den Teig rühren. Die Eiweiße steif schlagen, bis der Eischnee Spitzen bildet, und unter den Teig heben.
Eine schwere beschichtete Bratpfanne bei hoher bis mittlerer Hitze auf den Herd stellen und mit etwas Butter einpinseln.
Den Teig löffelweise nach und nach in die Pfanne geben und die blini 40 Sekunden auf jeder Seite goldbraun braten.aus: Rowe, Silvena: Kulinarisches Osteuropa. München 2009, Collection Rolf Heyne GmbH & Co. KG, S. 12-13
Mangels eigener blini-Fotos ist das Bild auch ganz frech aus dem Buch geklaut, aber ich schwöre, meine sehn genauso aus ;)
Ihr seht also, viiiiiel Vorbereitung und dann geht alles ganz schnell. :) Falsch machen kann man eigentlich nicht besonders viel.
lecker :)
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